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Empfehlung: bis 4 Jahre keine Bildschirmzeit

Digitale Medien gehören heute zum Alltag. Kleinkinder bis zum Alter von vier Jahren sollten sie aber nur sehr zurückhaltend nutzen. Für eine gesunde Entwicklung sind der Austausch mit realen Menschen und das Spielen viel wichtiger.

Patricia Bernet und Cigdem Ruf

Der Alltag mit kleinen Kindern ist herausfordernd, und jede Mutter und jeder Vater wünscht sich ab und zu eine Pause. Manchmal wird das Kind dafür vor das Smartphone, das Tablet oder den TV gesetzt. So verständlich das ist, so negativ kann sich zu viel Bildschirmzeit im frühen Alter auf die Entwicklung und die Bildung von Kindern auswirken. Mögliche Folgen sind eine schlechte oder verspätete Sprachentwicklung, tiefe Frustrationstoleranz, geringe Konzentrationsfähigkeit und mangelnde Sozialkompetenz.

«Kleinkinder lernen durch Eigenaktivität, durch Versuch und Irrtum, durch freies Spielen und durch Nachahmung im direkten Kontakt mit anderen.»

Die Welt mit allen Sinnen wahrnehmen

Kinder brauchen für eine gesunde Entwicklung die reale Welt, die sie mit all ihren Sinnen entdecken können. Die Handlung und der Austausch mit anderen Menschen sind entscheidend, denn die Information eines direkten Gegenübers ist reich an Mimik, Gestik und Tonfall der Stimme. So lernen die Kinder Empathie und Einfühlung, und dies sind wichtige Voraussetzungen dafür, dass sie später gut mit anderen Kindern umgehen können. 

Auch die Langeweile ist eine wichtige Erfahrung für Kinder: Sie lernen dadurch Ideen zu entwickeln, eigenaktiv zu sein und kreativ zu werden. Alles, was ein Kind tut, aktiviert sein Gehirn. Kleinkinder lernen durch Eigenaktivität, durch Versuch und Irrtum, durch freies Spielen und durch Nachahmung im direkten Kontakt mit anderen.

Mit gutem Beispiel vorangehen

Ein Kleinkind braucht also kein Handy, keine Filme und keine Games, um glücklich zu sein. Am einfachsten geht dies, wenn auch Sie als Eltern ihr Smartphone im Alltag bewusst weglegen. Verzichten Sie zum Beispiel auf Filme beim Essen, und sprechen und lachen Sie stattdessen mit Ihrem Kind. Und wenn Sie digitale Medien nicht ganz verbannen wollen, dann nutzen Sie sie am besten gemeinsam mit Ihrem Kind und begrenzen die Zeit pro Tag. Pro Juventute beispielsweise empfiehlt von 0 bis 2 Jahren generell auf Bildschirmmedien zu verzichten und für Kinder von 2 bis 4 Jahren gibt es unterschiedliche Angaben von 5 bis 10 Minuten am Tag. Bildschirmfreie Tage sind in jedem Alter zu empfehlen.
 

Kleinkinder im Alltag fördern

So können Sie die Entwicklung Ihres Kindes im Alltag fördern:

  • Seien Sie präsent und aufmerksam. 
  • Schauen Sie Ihr Kind an (Blickkontakt).
  • Sprechen Sie mit Ihrem Kind.
  • Spielen Sie mit Ihrem Kind.
  • Lesen Sie Ihrem Kind ein Buch vor.
  • Erzählen Sie Ihrem Kind Geschichten.
  • Lassen Sie Ihr Kind an Ihren alltäglichen Arbeiten teilhaben.
     

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